Nächste Millioneninvestition bei Laborchemie angekündigt

Nach dem kurzen Insolvenz-Intermezzo im Jahr 2014 läuft es für Laborchemie Apolda von Jahr zu Jahr besser. Nach dem Stand der 2 Millionen Euro schweren Werkserweiterung gefragt, verriet das Unternehmen, dass bereits die nächste Investition geplant ist – nochmals 3 Millionen Euro, die in das Bestandswerk gesteckt werden sollen. Laborchemie verpasst sich selbst eine Frischzellenkur. Als neuer Ansprechpartner für die Presse vertritt nun der 34-jährige promovierte Chemiker Björn Schowtka aus Jena das Unternehmen. Seit 1. Juli 2020 ist er Geschäftsführer bei der Heyl-Unternehmensgruppe-Tochter Laborchemie. Er hat mütterlicherseits Wurzeln in der Glockenstadt. Seit 2015 ist er bereits im Unternehmen und löste Michael Frey ab, der sich aus persönlichen Gründen aus der Geschäftsführung zurückzog. „Die wirtschaftliche Lage ist sehr positiv“, freut sich der neue Laborchemie-Chef. Im Krisenvergleich hätten die Chemie- und Pharma-Branche kaum Federn lassen müssen. Auch in Apolda seien die Auftragsbücher voll. 2020 liefen die Geschäfte gut. Mit rund 15 Millionen Euro Umsatz konnte der Abschluss zum Vorjahr um rund 10 Prozent gesteigert werden. Auch 2021 laufe wieder auf ein gutes Jahr hinaus, verrät Björn Schowtka.

Mit Führungswechsel Arbeitsprozesse verbessert

Der Führungswechsel bei Laborchemie Apolda sei genutzt worden, um Arbeitsprozesse zu optimieren. Alte Strukturen seien hinterfragt worden, Abteilungen teilweise zusammengelegt. Das betreffe vor allem die Bereiche Operations und Qualität. Die Zahl der Mitarbeiter sei dennoch gestiegen und betrage jetzt fast 100. Darunter seien auch drei fertige Azubis, die man Anfang des Jahres habe übernehmen können, freut sich der Laborchemie-Geschäftsführer. Positiv verlaufe auch die Werkserweiterung. In einem von außen unscheinbar wirkenden kastenförmigen Gebäude sind ein Reinraum und ein Reaktor entstanden. Dort soll im zweiten Quartal 2022 die Massenproduktion von D-Penicillamin starten. Dies wird benötigt, um den Wirkstoff herzustellen, aus dem Konzernmutter Heyl in Berlin das Medikament für Patienten mit Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson) herstellt. Das Gebäude als solches ist fertig, Prüfungen und Zertifizierungen der Anlagen stehen im dritten Quartal an. Das Projekt liege im Kostenrahmen, so Björn Schowtka. Doch auch im Bestandswerk werde zusammen mit der Heyl-Gruppe nun der jahrelange Investitionsstau bekämpft. Insgesamt drei Millionen Euro sollen in das Verwaltungsgebäude sowie das be-stehende Produktionsgebäude gesteckt werden. Hier werden Gebäude saniert, etwa mit neuen Sanitäranlagen, dort werden Zentrifugen oder Produktionsanlagen erneuert.
Und als wären das noch nicht genug positive Neuigkeiten, verrät der 34-jährige Unternehmenschef auch noch, dass sich eine vielversprechende Partnerschaft im Bereich der Spezialchemikalien anbahnen könnte. Wenn alles klappt, liefere Laborchemie einem Zulieferer Substanzen für den Bau von OLED-Bildschirmelementen, die in der nächsten TV-Generation vieler namhafter Hersteller zum Einsatz kommen könnten.

Quelle: Thüringer Allgemeine, 07. Juli 2021

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